Der Abschied

Von November 2003 bis zum Frühjahr 2005 verabschiedeten sich Gerburg Jahnke und Stephanie Überall mit ihrem Programm "letzte Runde", einem "Best-of" von ihrem Publikum.

MISSFITS ... Letzte Runde

abschiedabschied

Frau Nölle und Frau Lehmann-Brack streiten sichnoch einmal auf der Lehrertoilette, Matta und Lisbett sind rattig wie eh und je, Elfriede Trockenpflaume freut sich noch einmal über die Tatsache, dass Fritz tot ist, Eckehard und Theophil sind wieder einmal total verklemmt, die Klofrau hält noch einmal ihre Rede ans verehrte Publikum (aus "Wo niemand wartet", 1994), Greta und Brigitte begegneten sich noch einmal auf dem Bahnsteig (wie schon in "Die Frau in den besten Jahren", 1990), Inge Schnick, zwischenzeitlich über den Verlust ihres Mannes Peter hinweg, stimmt den Zigaretten-Tango an ("Jetzt mit noch mehr Männer", 2001), die wie immer leicht angeheiterte Cora von Ablaß-Krause singt ein letztes Mal das Lied "Flasch" und sogar Gsielinde Geisiemeisie bringt dem Publikum noch einmal die Feminispräch bei - wie schon im Programm "Eine Frau ist eigentlich ein Mann - nur eben ein weiblicher" aus dem Jahr 1988. dieregina

 

Missfits 2005


es is vorbei-bye-bye.......

über 200 auftritte lang war die abschiedsrunde und wir haben oft pippi in den augen gehabt, wenn leute sich von uns verabschiedet haben: ganz förmlich, ganz ernst, sehr herzlich.es ist so geworden, wie wir es erträumt haben.

wir haben überall aufwiddersehn gesagt. städten, veranstaltern, und vor allem dem publikum. jetzt ist es vorbei und wir haben uns zu bedanken. bei all den menschen, die uns auf dem weg geholfen haben, die uns unterstützt, gefördert oder so verärgert haben, daß wir trotzdem erfolg hatten. wir wünschen uns, daß junge frauen, die einen ähnlichen traum im kopf haben, den weg finden und die möglichkeiten bekommen, die wir hatten. es ist nicht so einfach, heute anzufangen, die zeiten sind härter geworden.


uns wünschen wir, daß wir jetzt andere träume leben können, denen in der missfits zeit nicht genug platz gegeben werden konnte. was immer es ist, für jede von uns unterschiedlichst, wir werden euch davon berichten.

wir hoffen, daß es uns allen gut gehen wird.
bissi tage
missfits
und prost: frau jahnke und frau überall.

Video NDR Talkshow 2002

Fotogalerie Allerletze Runde" im St.Pauli-Theater

An bisken Pippi in de Augn

Im Bett immer ohne Zähne

Interview zu Trennung

 

Pressestimmen zum Abschied:

... Wir werden sie vermissen. Die hochprozentig dicht dichtende Cora von Ablaß-Krause und unsere Lieblingslinguistin Gsielinde Geisiemeisie, die Studienrätinnen Nölle und Lehmann-Brack, die uns gelehrt haben, welche Einsichten es auf einem Schul-Klo geben kann, und, natürlich, die schärfsten alten Schachteln der Welt - Matta und Lisbett. Allesamt "misfits", Außenseiterinnen, die nicht ins stromlinienförmige Weiblichkeitsideal passen. Und allesamt Frauenfiguren, denen die Missfits Gerburg Jahnke und Stephanie Überall ihr langes Bühnenleben geschenkt haben. Nach 20 Jahren, finden Deutschlands komischste Kabarettistinnen, ist es Zeit für Neues. Und deshalb haben sie sich als Duo verabschiedet, lange, ausgiebig, gründlich, herzlich. Am Wochenende haben sie zum letzten Mal Tschüss gesagt, haben im St. Pauli-Theater in Hamburg die allerletzte "Letzte Runde" gegeben. NRZ

... Wenn die "Missfits" jetzt also abtreten, dann hinterlassen sie eine große Lücke, denn ihr Markenzeichen wird man(n) vermissen: Niveaulosigkeit - aber mit Niveau, so könnte man die Programmatik der Damen beschreiben. Da wurden munter Tabus gebrochen und das thematisiert, worüber ein "braves Mädchen" eigentlich schamvoll erröten müsste. Diese Respektlosigkeit erforderte schon wieder Respekt. Hier wurden sie oft kopiert, aber nie erreicht. Main-Rheiner

... Ob es ein Leben nach den Missfits geben kann, muss sich zeigen. In "Oberhausen" jedenfalls, dem Zugabesong, gibt es "zehntausend Plätze, um Bier zu konsumieren und jede Menge Büsche, sein Herz zu verlieren". Als Alternative denkbar. NRZ

... Habt ihr zwei beiden ma überlecht, wer uns Journalisten demnächst sagt, datt wir allet Idioten sind? Auch die Männerwelt braucht euch: Et is einfach glaubwürdiger, wenn ihr als Frauen den Emanzen sacht, watt se für Krampfhennen sind. Also trinkt in alle Ruhe 'n Glässchen von euerm Eierlikör und dann überlecht euch datt nomma mittem Aufhörn. Ihr habtat doch am Ende vonne Aufführung gehört - wir wollen euch! Hamburger Morgenpost

... immerhin haben es die Missfits 20 Jahre miteinander ausgehalten. Und sie sind die Erfinder des Frauenkabaretts. Das stimmt zwar nicht ganz, doch durch sie wurde der Begriff ein Markenzeichen. Doch was ist das. Beim Frauenkabarett geht es um die weibliche Perspektive auf die Welt. Und die ist weniger auf Macht, als auf das praktische Leben gerichtet. Sowohl oberhalb als auch unterhalb der Gürtellinie. Es berücksichtigt die "weibliche biologische Uhr", reagiert auf das Patriarchat mit Spott und gebärdet sich als Antwort auf den zotigen männlichen Stammtisch. Das alles hätte sicher blutleer und feministisch kämpferisch gewirkt, wenn nicht immer ihre reizende Selbstironie im Spiele wäre. MDR

... Seit Jahren zeichnet die beiden aus, dass bei ihnen wirklich keiner geschont wird, dass sie sich mal richtig männerfeindlich geben, dann über Kinder herziehen und auch übers eigene Geschlecht kundig ablästern. Egal, wen es trifft: Die Opfer im Saal lachen – und lachen vor allem endlich einmal über sich selbst. Hannoversche Allgemeine

 

 

Missfits unterm Hammer


fotofoto

Im März 2005 fand die Versteigerung der Missfits-Requisiten statt.

Bei der Versteigerung von Schätzen aus ihrer 20-jährigen Karriere kamen - inklusive der rund 500 verkauften Eintrittskarten - im proppenvollen Ebertbad stolze 13 530 Euro zusammen.

Gerburg Jahnke und Stephanie Überall spendetn das Geld dem Ambulanten Hospiz und dem stationären Hospiz St. Vinzenz Palotti.


Fotogalerie Versteigerung

Missfits unterm Hammer

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
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